Ovid X|Y Orchid Video
Das Video nimmt Ovids Metamorphosen als Ausgangspunkt, um Fragen nach Transformation, Identität
und Natur neu zu verhandeln.
Im Zentrum stehen visuelle Morphings, in denen biologische Geschlechtschromosomen mit Pflanzen –
insbesondere Orchideen – verschmelzen. Die Chromosomen, entnommen aus naturwissenschaftlichen
Darstellungen, symbolisieren Ordnung, Klassifikation und die scheinbar fixe Logik biologischer Geschlechter.
Im Prozess der Metamorphose verlieren sie ihre strenge Form, verbinden sich mit den organischen
Strukturen der Orchidee – einer Pflanze, die seit jeher für Ambivalenz, Erotik und hybride Schönheit steht.
So entsteht ein Schwebezustand zwischen Wissenschaft und Mythos, zwischen Genetik und Poesie.
Die Transformation verweist auf Ovids Erzählungen von Gestaltwandlungen als existentielle
Metaphern, gleichzeitig aber auch auf zeitgenössische Diskurse um Fluidität von Geschlecht, Identität und Natur.
Das Video versteht Metamorphose als ästhetischen wie politischen Prozess: ein Aufbrechen fester
Kategorien, ein Sichtbarmachen von Übergängen, in denen etwas Neues entsteht – fragile, hybride, vieldeutige Formen.
